Die Geschichte der Feuerwehr Schönningstedt

Die Ortsfeuerwehr Schönningstedt wurde am 4. April 1897 ins Leben gerufen. Sie ist heute neben der FF Reinbek und der FF Ohe eine der drei modernen Reinbeker Ortswehren. Das älteste vorhandene Protokollbuch stammt aus dem Jahr 1927 und beginnt mit der Eintragung: „Die Freiwillige Feuerwehr Schönningstedt ist am 4. April 1897 von dem damaligen Amtsvorsteher Wicke, Gemeindewehrvorsteher und Vertreter und den Führern der Brandwehr gegründet.“ Es folgt eine Auflistung der Amtszeiten von Hauptmännern, Vizehauptmännern, Steigerführern, Spritzenführern, Schriftführern und Spritzenmeistern vom April 1897 bis zum Jahr 1948. Nähere Aufzeichnungen aus der Zeit zwischen 1897 und 1927 sind leider nicht vorhanden.
Unter den damaligen Gründungsvätern und Funktionsinhabern lesen sich Namen wie Behn, Klempau, Kitschke, Schmidt, Puls, Meyer, Kaiser oder Dusenschön. Viele dieser Namen finden sich auch heute noch in den Reihen der Mitglieder. Ihre Nachkommen sind in einer immer noch vom dörflichen Charakter geprägten Wehr aktiv, was durchaus keine Selbstverständlichkeit ist.

Feuerwehrmänner trafen sich im Dorfkrug

Das älteste vorhandene Protokoll einer Versammlung datiert vom 26. März 1927. Das Treffen begann um 20.45 Uhr und dauerte zwei Stunden. Anwesend waren 23 Kameraden. Erster Tagesordnungspunkt war die Beitragszahlung.  Es folgten der Jahresbericht, Wahlen, Besprechung der Feier zum 30jährigen Bestehen und der Punkt Verschiedenes. Alles wurde genau protokolliert. Eigentlich hat sich bis heute nicht viel an diesem Versammlungsablauf geändert.
1939 enden die alten Vorkriegsprotokolle. Der Grund ist bekannt. Die Nazidiktatur veränderte das normale Leben und ließ die Aktivitäten der Feuerwehr ruhen. Mit Datum 28.12.1946 findet sich das erste Versammlungsprotokoll der Nachkriegszeit. 18 Kameraden trafen sich in „Fürböters Gasthof“ in Schönningstedt, um über die Zukunft der Wehr zu beratschlagen. Damals gab es noch kein Gerätehaus. Die Spritze war in der „Remise“, einem kleinen Häuschen am Reetteich untergebracht, das gleichzeitig vom Dorfpolizisten als „Knast“ genutzt wurde.
Das erste Gerätehaus am heutigen Standort in der Oher Straße wurde erst 1975 belegt. Bis heute wurde es mehrere Male umgebaut und erweitert.
 
Vom Pferdegespann zum HLF

Besonders nach der Jahrtausendwende hat sich vieles rasant verändert. So, wie sich der Ortsteil Schönningstedt mit seinen Neubaugebieten gewandelt hat, hat sich auch unsere Feuerwehr dieser Entwicklung angepasst, das gilt besonders für die technische Ausrüstung und die Anforderungen an die Einsatzkräfte. Aus der von Hand betriebenen und noch mit Pferdegespann zum Einsatzort gezogenen Druckspritze wurde 1939 eine erste Motorspritze, die aber weiterhin von den Bauern mit Pferden bewegt werden musste. Ein technischer Quantensprung war die Anschaffung des ersten „Tragkraftspritzenfahrzeuges“ (TSF) im Jahr 1958. 

 Aktuell verfügt die Ortswehr über zwei Löschfahrzeuge (HLF 20, Bj. 2009; LF20, Bj. 2015) und zwei Mannschaftstransportfahrzeuge (MTW, Bj. 1999 und 2015) mit modernstem Rettungsgerät.
Etwa 60 Bürger zählen heute zu den aktiven Einsatzkräften der Feuerwehr Schönningstedt, alle sind ehrenamtlich dabei.  Im Jahr rücken wir zu etwa 80 Einsätzen aus. Drei Mal im Monat treffen wir uns zu Übungsabenden in Praxis und Theorie. Abseits des Einsatz- und Übungsdienstes veranstaltet die Feuerwehr im Ortsteil Schönningstedt regelmäßig einen Laternenumzug, ein Oktoberfest, ein Osterfeuer und einen Feuerwehrball. Neben der Einsatztruppe gibt es einen Musikzug (er wurde 1927 zum ersten Mal in einem Protokoll erwähnt), eine Abteilung für Jungen und Mädchen, die von uns betreut und bei der Reinbeker Jugendfeuerwehr ausgebildet werden, eine Ehrenabteilung sowie viele Förderer, die uns unterstützen und unseren „Job“ etwas einfacher machen.

Die Wehrführer der Feuerwehr Schönningstedt

04.04.1897 – 02.02.1901    Fritz Bohnhoff
03.03.1901 – 01.04.1922    Fritz Behn
02.04.1922 – 05.04.1924    Gustav Klempau
06.04.1924 – 02.04.1934    Arthur Behn
03.04.1934 – 31.12.1935    Hans Stahmer
01.01.1936 – 08.10.1949    Karl Kitschke
09.10.1949 – 07.01.1958    Ewald Schmidt
08.01.1958 – 17.10.1965    Herbert Kaiser
18.10.1965 – 31.01.1975    Günther Kitschke
01.02.1975 – 18.01.1991    Willi Mestars
19.01.1991 – 13.01.2005    Helmuth Kaiser
14.01.2005 – 31.10.2008    Dirk Bender
01.11.2008 –                     Claus Brettner