Neues Fahrzeug ermöglicht Umsetzung gesetzlicher Vorgaben zum sicheren Dienst für die ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden der drei Ortswehren in Reinbek
„Das Spektrum der im Brandrauch enthaltenen gefährlichen Substanzen hat sich in den letzten Jahrzehnten durch die stärkere Verwendung von Kunststoffen anstelle von Holz deutlich verändert. So enthält der Ruß vermehrt krebserregende und erbgutverändernde Stoffe, vor denen es sich zu schützen gilt. Seitens der Feuerwehrunfallkassen wurde diese Problematik erkannt und eine Einsatzstellenhygiene gesetzlich verankert“, erläutert Sicherheits- und Hygienebeauftragte der Ortswehr Schönningstedt, Dr. Matthias Rehfeld.
Um diese Vorgaben umzusetzen, entwickelten die Schönningstedter Kameraden innerhalb einer Arbeitsgruppe ein umfangreiches Konzept. Hierbei galt es nicht nur, die gesetzlichen Vorgaben, Regelungen und Empfehlungen zu sichten und auszuwerten. Ebenso bedeutend war auch die Praxisorientierung, denn das Konzept sollte im Anschluss in die bestehende Struktur der Reinbeker Gemeindefeuerwehr mit seinen drei Ortswehren nahtlos integriert werden.
Nach Vorlage des Konzeptes reagierte die Stadt zeitnah und bewilligte die Anschaffung des Fahrzeugs, so dass Planungs- und Ausschreibungsphase sowie diverse Baubesprechungen folgten. Am 29. März war es dann soweit: 163 PS, 2143 cm³ Hubraum und 4100 kg zulässiges Gesamtgewicht zogen in den Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Schönningstedt ein.
„Das im Gemeindewehrvorstand verabschiedete Konzept zur Einsatzstellenhygiene kann durch dieses Fahrzeug optimal umgesetzt werden. Der Mercedes Benz Sprinter wurde eigens für dieses Aufgabenfeld konzipiert und hält auf seiner Länge von knapp sieben Metern alles vor, was wir im Einsatzfall benötigen. So machen zwei Schnelleinsatzzelte, Beleuchtung, eine Stiefelwäsche sowie Wechselkleidung für die Einsatzkräfte einen Teil der Beladung aus. Diese Ausrüstung musste vorher provisorisch gelagert und verteilt auf mehrere Fahrzeuge zur Einsatzstelle gebracht werden. Da bringt uns das neue Fahrzeug einen erheblichen Zeitvorteil“, so Lars Kaiser, der gemeinsam mit Dirk Bender und Matthias Rehfeld an der Konzepterstellung und deren Umsetzung beteiligt war.
Dirk Bender, stellvertretender Wehrführer in Schönningstedt, erklärt: „Das Mehrzweckfahrzeug ist mit modernster Technik ausgestattet und unterstützt die Kameraden aller drei Reinbeker Ortswehren. Wir bedanken uns bei der Stadt Reinbek, die uns mit der Beschaffung dieses Fahrzeuges den sicheren Feuerwehrdienst ermöglicht.“ Und auch Gemeindewehrführer Oliver Selke ist sichtlich froh darüber, dass das Thema der „Einsatzhygiene“ für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute der Stadt Reinbek schon jetzt weit fortgeschritten ist: „Die Feuerwehr Schönningstedt hat mit der schnellen Beschaffung des Fahrzeugs die Bedeutsamkeit der Einsatzhygiene zum Erhalt der Gesundheit aller Mitglieder der Gemeindewehr erkannt und das Thema mit viel Aufwand und Ausbildung konzeptionell in die Arbeit der drei Ortswehren integriert.“
Bereits einen Tag nach der Fahrzeugübernahme kam der Neuzugang zum Einsatz: die aufgebaute Einsatzstellenhygiene ermöglichte es den eingesetzten Trupps, sich von anhaftenden Schadstoffen zu reinigen und verschmutzte Einsatz- und Unterbekleidung gegen Wechselkleidung zu tauschen.